Marokko – Kälte-Hilferuf eines Jungen bleibt nicht ungehört.

Kältewelle in mehreren Regionen des Landes.

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Azilal
Kältewelle in Marokko - Junge aus der Region Azilal bitte per Video um Hilfe

Junge aus Azilal bat um warme Kleidung für sein Dorf und löst Unterstützungswelle aus.

Beni Mellal – Ein kleiner Junge aus dem Dorf Ait Abbas nahe Azilal, im hohe Atlasgebirge südwestlich von Beni Mellal, hatte einen Notruf abgesetzt und um Hilfe gebeten, als eine Kältewelle über das Königreich Marokko hereinbrach. In einem kurzen Video ruft der Junge, der sich über die Kälte beklagt, die Marokkaner dazu auf, Kleidung für die Kinder seines Dorfes zu spenden, damit sie mit den rauen klimatischen Bedingungen zurechtkommen können. Er bittet um Kleidung, Schuhe und Socken.

Das Video ging in den sozialen Netzwerken schnell viral und Internetnutzer forderten die Behörden auf, einzugreifen, um die Kinder des Dorfes zu unterstützen.

Spenden sind in der Region angekommen.

Als erste Reaktion auf den Hilferuf traf bereits am gestrigen Donnerstag eine humanitäre Soforthilfe mit Decken und warmer Kleidung im Dorf Ait Abbas in der Region Azilal ein, um die Not der Bevölkerung dieser Bergregion etwas zu lindern.

Nach Angaben von Jalal Aaouita, dem Vorsitzenden der Organisation „Ataa-Stiftung“, wurde ein Lastwagen mit mehreren Dutzend Tonnen Decken, Lebensmitteln, warmer Kleidung und Schuhen von der Organisation zur Verfügung gestellt. Dies wurde mit Hilfe mehrerer Unternehmen und wohltätiger Einzelspender ermöglicht.

Kältewelle in mehreren Regionen des Landes.

Seit mehr als 10 Tagen fallen in Teilen Marokkos die Temperaturen meist nachts weit unter den Gefrierpunkt und in vielen Regionen des Landes gibt es eine geschlossene Schneedecke, insbesondre im Atlasgebirge von Ifran bis in die Region zwischen Midelt und Erraschidia, Khenifra sowie Ourika nahe Marrakech. Ebenfalls sehr betroffen ist die Provinz Al Hoceima im Rif, wo nach Medienberichten zahlreiche Straßen gesperrt sind und der Schnee bis zu 2 Metern hoch liegt. Kältewellen waren in dem Nordafrikanischen Land nie eine Seltenheit. Meist beginnt die Schneereiche Zeit bereits im Oktober und geht bis in den März hinein. Durch den Klimawandel hat sich der Winter in den letzten Jahrzehnten verkürzt. Inzwischen finden starke Schneefälle meist nicht mehr vor Ende Dezember statt und enden meist Mitte März. Die diesjährige Kältewelle ist aber eine der intensivsten der letzten Jahre.

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