Erstes öffentliches Foto nach rund zwei Jahren.
Marrakech – Die Ehefrau von König Mohammed VI. von Marokko zeigt sich in der Öffentlichkeit und besucht ein Krebszentrum in der Stadt Beni-Mellal. Das zumindest berichten lokale Medien. Die Prinzessin und Mutter des marokkanischen Thronfolgers Moulay Hassan und Prinzessin Khadija war rund zwei Jahre nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Zahlreiche Gerüchte rankten sich um ihren Verbleib und um ihre Gesundheit. So kamen Verschwörungstheorien auf, wonach die schöne Prinzessin Opfer einer Gewalttat innerhalb des Palastes gewesen sein soll oder von ihrem Mann, Seine Majestät König Mohammed VI., verstoßen wurde und es in Folge dessen zu eine endgültigen Scheidung gekommen sei. Darauf hin sei sie Gefangene in einer königlichen Villa in Rabat. Aber auch eine Krebserkrankung wurde als möglicher Grund für ihre Abwesenheit genannt.
Weiterhin keine Stellungnahme des Palastes in Rabat.
Diese Spekulationen wurden vor allem von spanischen und britischen Medien genährt. In Marokko und in den marokkanischen Medien selbst wird das Privatleben der königlichen Familie nicht thematisiert und auch der Palast hüllte und hüllt sich in Schweigen über den Verbleib der Prinzessin, was die Gerüchteküche befeuert. Über den aktuellen Status des königlichen Paares gibt es weiterhin keine offizielle Stellungnahme.
Erste Sichtungen in Marrakech
Bereits in der letzten Woche soll Lalla Salma auf dem berühmten Platz Djemaa el Fna in Marrakech gesehen worden sein. Sie soll in Begleitung ihrer Tochter, Prinzessin Khadija, die ihre Schulferien in Marrakech verbringen soll, die Altstadt besucht und in einem frei einsehbaren Freilichtrestaurant gegessen haben. Auf der Website Rue20 wurden Handyfotos veröffentlicht, die eine rothaarige Frau in Begleitung eines Mädchens zeigen. Die beiden sind von zahlreichen Sicherheitskräften umringt. Leider sind die Handyfotos zu unscharf, um eine eindeutige Identifizierung sicherzustellen.


Besuch in einem Krebszentrum
Wenige Tage später veröffentlicht die marokkanische Nachrichtenseite Goud.ma Gruppenfotos mit der marokkanischen Prinzessin, die nach einem Besuch eines Krebszentrums in Beni-Mellal entstanden sein sollen. Das Krebszentrum hat gegenüber marokkanischen Medien auf Nachfrage das Erscheinen am 4. April 2019 bestätigt. Danach hielt sich Lalla Salma ca. zwei Stunden in der Klinik auf, um Krebspatienten zu besuchen. Dabei sei sie von zahlreichen Sicherheitskräften begleitet gewesen. Die Prinzessin soll aus Marrakesch angereist sein.

Das wäre einer der ersten Auftritte der Prinzessin in der Öffentlichkeit seit fast zwei Jahren. Das Thema Krebsbekämpfung gehört zu den Herzensangelegenheiten von Lalla Salma. Sie hat sich stets für die Behandlung von Krebspatienten und für die Krebsforschung eingesetzt und engagierte sich in der eigens dafür gegründeten Stiftung des Königshauses. In der Familie von Lalla Salma geborene Bennani gab es Krebserkrankungen. Ihre Mutter verstarb an Brustkrebs. Lalla Salma wuchs bei ihrer Großmutter in Fés auf, bevor sie zunächst nach Rabat zu Ausbildung und später nach Casablanca umzog, wo die studierte Informatikerin König Mohammed VI. kennenlernte.
Kritik am Verhalten des Palastes wächst.
Ob die ersten Sichtungen und Fotos von Lalla Salma nach so langer Zeit eine Rückkehr in die Öffentlichkeit bedeuten oder ein reines taktisches Manöver sind, muss abgewartet werden. Die Kritik am Palast und die Sorge um die Mutter des Thronfolgers wuchsen zuletzt im Ausland und im Königreich. Die Hochzeit zwischen König Mohammed VI. und Salma Bennani wurde bewusst öffentlich gezeigt, als Signal für ein offenes und modernes Königshaus. Ihre Abwesenheit wurde bei den zuletzt sehr öffentlichkeitswirksamen Besuchen des spanischen Königspaares, dem britischen Prinzenpaares und des Papstes kritisch bewertet.

Die jetzigen Sichtungen von Lalla Salma könnten auch eine Maßnahme sein, um der Kritik und den Spekulationen entgegenzutreten und einen weiteren Imageschaden für das Königreich zu vermeiden. Wie es Lalla Salma letztendlich geht und unter welchen Umständen sie lebt, bleibt weiterhin unklar.
