Emmanuel Macron wird nicht mehr in diesem Jahr nach Marokko reisen.
Rabat / Paris – In der marokkanischen Hauptstadt Rabat trafen sich am heutigen Vormittag (16. Dezember 2022) die französische Außenministerin Catherine Colonna und Außenminister Nasser Bourita zu bilateralen Gesprächen. Für die französische Chefdiplomatin ist dies der erste Besuch in ihrer neuen Position in dem nordafrikanischen Königreich und ehemaligen Protektorat.
Sie hatte das Amt der französischen Außenministerin bereits im Mai dieses Jahres übernommen und traditionell gehört ein Besuch in Marokko zu den ersten Antrittsreisen für französische Politiker in ihrer Position.
Doch die diplomatischen Verstimmungen zwischen beiden Ländern führt zu dieser zeitlichen Verzögerung. Neben der Visakrise und einer möglichen Aktualisierung der politischen Haltung Frankreich zur Westsaharafrage / marokkanische Sahara stand auch ein möglicher Besuch von Präsident Macron in Marokko auf der Tagesordnung.
Nach dem heutigen Besuch der französischen Außenministerin in Rabat ist deutlich geworden, dass der französische Präsident nicht mehr in diesem Jahr nach Marokko reisen wird. Geplant scheint nun, einen Termin im 1. Quartal (Q1) 2023 zu finden. Der französische Präsident hatte eigentlich vor, bereits im Oktober 2022 in das Königreich zu reisen, unmittelbar nach seinem Besuch im benachbarten Algerien.
Doch die Visakrise sowie unterschiedliche Erwartungen in der Westsahara-Frage lösten bei Marokko keine Begeisterung aus, weshalb man erst offene Fragen beantwortet haben wollte, bevor man Präsident Macron in Rabat empfangen will.
Ein genaues Datum steht nicht fest. Auch nicht welche Fragen im Vorfeld ggf. noch zu klären sind oder welche „politischen“ Geschenke man bei einem solchen offiziellen Staatsbesuch austauschen möchte.
