StartMarokkoMarokko – Beziehungen zwischen Bagdad und Rabat sollen sich normalisieren.

Marokko – Beziehungen zwischen Bagdad und Rabat sollen sich normalisieren.

Irak und Marokko wollen zu „normalen Beziehungen“ zurückkehren.

Marokkanischer Außenminister Nasser Bourita zu Gesprächen im Irak.

Bagdad / Rabat – Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem nordafrikanischen Königreich Marokko und dem vom Golfkrieg schwer getroffenen Irak galten über viele Jahr als gestört. So schloss Marokko seine Botschaft in der irakischen Hauptstadt bzw. verlegte diese nach Jordanien, offiziell wegen der angespannten Sicherheitslage vor Ort. Doch auch die große Nähe der schiitisch dominierten Regierungen in Bagdad zum Iran, der in Rabat als indirekter Mitunterstützer der Frente Polisario gilt, die bewaffnet gegen Marokko um eine Unabhängige Westsahara / marokkanische Sahara kämpft, hat die Beziehungen sehr belastet.

Auf seinem Rückweg von den Regierungskonsultationen mit dem Emirat Bahrain machte nun Nasser Bourita am gestrigen Samstag (28. Januar 2023) einen Zwischenstopp in Bagdad. Offiziell um die marokkanische Botschaft wiederzueröffnen. In Bagdad führte Nasser Bourita unter anderem Gespräche mit Premierminister Mohammed Shia Al-Sudani, der seit dem 27. Oktober 2022 im Amt ist.

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Der marokkanische Außenminister traf auch seinen irakischen Amtskollegen, den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenminister Fouad Hussein. Bei dieser Gelegenheit eröffneten die beiden Chefdiplomaten die Botschaft des Königreichs in Bagdad.

Im Anschluss an ihre Gespräche unterzeichneten Bourita und Hussein eine Absichtserklärung über die Einrichtung eines Mechanismus für politische Konsultationen und eine Absichtserklärung im Bereich der diplomatischen Ausbildung.

Der marokkanische Chefdiplomat traf auch mit dem Vorsitzenden des Obersten Rats der Richter und Staatsanwälte im Irak, Faiq Zaidan, zusammen.

https://twitter.com/MarocDiplomatie/status/1619312344487837696?s=20&t=i3yv8Bq3mKjwBSf0WY-zCg

Irak und Marokko wollen zu „normalen Beziehungen“ zurückkehren.

Dem Besuch von Außenminister Bourita im Irak seien nach marokkanischen Medienberichten sechs Einladungen seines irakischen Amtskollegen vorausgegangen. Der Irak hat auch mehrfach die Rückkehr der Botschaft des Königreichs nach Bagdad angeregt, nachdem diese 2005 nach Oman in Jordanien verlegt worden war. Aus Sicht Bagdads stellt diese diplomatische Präsenz eine Unterstützung für die neue irakische Regierung dar, insbesondere nachdem alle diplomatischen Vertretungen der arabischen Länder in diesem Land wieder in Betrieb genommen wurden. Für Marokko handelt es sich um eine Rückkehr zur Normalität, die mit der Ernennung eines neuen Botschafters einhergeht. Derzeit verfügt das Königreich nach einer früheren Abberufung des Botschafters über einen Geschäftsträger.

„Der Irak erlebt derzeit die Entstehung einer neuen Generation von politischen Führern, die nicht unbedingt die (pro-iranischen) Ansichten ihrer Vorgänger teilen. Und es ist mehr als sinnvoll, eine starke Partnerschaft mit einem Bruderland aufzubauen, indem man eine ständige Präsenz in allen Bereichen anstrebt: Politik, Wirtschaft, Handel und Investitionen”, kommentiert ein politischer Beobachter gegenüber dem Nachrichtenportal Le360 die Ereignisse.

Vor allem die arabischen Regionalmächte wie Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten wollen der neuen irakischen Exekutive helfen, um zu verhindern, dass sie wieder stärker in den iranischen Einflussbereich gerät. Die vor allem sunnitischen Staaten wollen den Iran weiter isolieren, dessen Machthaber seit Monaten gewaltsam gegen Demonstranten vorgehen.

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