Marokko – Regierung beschließt Erhöhung der Mindestlöhne

Regierungsrat nimmt Gesetzesänderungen zu Mindestlöhnen an.

Rabat – Das Kabinett traf am gestrigen Donnerstag (1. September 2022) im Regierungsrat unter Leitung von Premierminister Akhannouch zusammen, um insgesamt sieben Verordnungsentwürfe zu erörtern, darunter den Entwurf zur Festlegung der Höhe der gesetzlichen Mindestlöhne in Industrie, Handel, freien Berufen und Landwirtschaft.

Im Anschluss veröffentlichte das Büros des Premierministers eine Erklärung über die staatliche Nachrichtenagentur MAP, wonach sich die Regierung mit entsprechenden Gesetzentwürfen beschäftigt hat. Die nun entschiedenen Erhöhungen der Mindestlöhne sind nicht nur eine Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage und gesondert zur Stärkung der Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger entschieden worden, sondern wurden bereits während des sozialen Dialogs am 30. April 2022 vereinbart. Dennoch soll sie den Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt besser zu sichern.

Mindestlöhne steigen, um 5% bzw. 10%

Gemäß dem im Rahmen des sozialen Dialogs festgelegten Zeitplans hat sich die Regierung Akhannouch verpflichtet, den Mindestlohn (SMIG – Salaire minimum interprofessionnel garanti) zum 1. September zu erhöhen. Für die Sektoren Industrie, Handel, freien Berufen steigt der Mindestlohn um 5%. Für den Primärsektor der marokkanischen Volkswirtschaft, die Landwirtschaft, steigt der sog. SMAG um 10%. Im öffentlichen Sektor werden die Gehälter auf mindestens 3.500 marokkanische Dirhams MAD netto pro Monat angehoben. Der Anstieg bei Beförderung in die nächsthöhere Besoldungsgruppe wird von 33% auf 36% angehoben.

Zugleich wurden auch Erleichterungen bei der Beanspruchung von Altersrenten beschlossen. Zukünftig ist man Anspruchsberechtigt, wenn 1.320 Beitragstage erreicht wurden. Zuvor waren 3.240 Beitragstage nötig, um Ansprüche zu erwerben.