Algerien und Marokko sollen zusammenarbeiten und die Grenzen öffnen.
Der Mitbegründer des Front Islamique du Salut (FIS), Sheikh Ali Belhadj, forderte Marokko und Algerien zu mehr Zusammenarbeit auf um nicht nur den Konflikt um die Westsahara beizulegen, sondern auch um die Grenzen für den freien Personen- und Warenverkehr zu öffnen.
In einem Interview gegenüber der Quds Press ging der Mitbegründer der FIS auf die ständigen Spannungen zwischen Algerien und Marokko ein. Sheikh Belhardj wies darauf hin, dass die religiöse aber auch historische und sprachliche Nähe zwischen den beiden Ländern und der Bevölkerung sehr groß ist. Auf dieser Basis sollte es gelingen nicht nur den Konflikt um die Westsahara zu lösen, sondern auch die Grenzen zwischen den beiden Ländern zu öffnen. Insbesondere die Grenzöffnung könnte die Beziehung vertiefen.
In dem Interview Anfang Juni 2016 kritisiert der ehemalige Islamistenführer allerdings auch alle drei Parteien. Der algerischen Regierung war er vor mit der Westsaharapolitik nur kurzfristige Ziele zu verfolgen, die Polisarion rief er auf sich nicht von Außenstehenden Kräften beeinflussen zu lassen und Marokko solle mehr Mut aufbringen Fehler einzugestehen und diese zu korrigieren. Das Abspalten und Separieren von Gebieten und Bevölkerungsgruppen ist nach seiner Auffassung nicht nur die einzige Option oder gar die beste Entwicklungsmöglichkeit. Das sollten alle Gruppen bedenken, die nach mehr Autonomie streben oder sich separiere möchten. In diesem Interview, das der Journalist Sid Yabiladi führte, rief er vor allem die beiden politischen Führer der beiden Staaten auf ernsthaft die Lösung der bestehenden Probleme anzugehen. Er wies darauf hin, dass nicht die jeweilige Bevölkerung die Konflikte beseitigen kann, sondern nur der Präsident von Algerien und seine Majestät der König von Marokko.