Marokko und die Niederlande verbessern weiter ihre zuvor angespannten diplomatischen Beziehungen und wollen bei Migration enger zusammenarbeiten.
Rabat – Die diplomatischen Beziehungen zw. dem Königreich Marokko und dem Königreich Niederlande verbessern sich weiter. Im Jahr 2021 vereinbarten beide Länder einen bilateralen Aktionsplan zu Verbesserung der Beziehungen und zur Klärung von strittigen Punkten. Zugleich zeigten sich die Niederlande, ähnlich wie Deutschland, offener für die Position Marokkos mit Bezug auf die Westsahara und dem von Rabat vorgeschlagenen Autonomieplan. In einem weiteren Schritt will man das Thema Migration beraten und zu einer Zusammenarbeit kommen.
Herr Eric van der Burg, Staatssekretär für Justiz sowie Sicherheit und zuständig für Asyl und Migration, hat am vergangenen Dienstag, den 21. Februar 2023, das Königreich Marokko besucht und Gespräche mit Innenminister Abdelouafi Laftit geführt. Beide Politiker zeigten sich nach ihrem Treffen erfreut über den starken Impuls für die gegenseitige Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der Migration.
Niederlande betonen die Bedeutung der bilateralen Beziehungen.
Herr Eric van der Burg erklärte am Rande seines Treffens mit Abdelouafi Laftit: „Die Beziehungen zu Marokko sind für die Niederlande sehr wichtig. Es wurde bereits viel investiert. Es ist gut, dass wir heute persönlich und in einer offenen Atmosphäre darüber reden können. Mein persönliches Treffen mit Minister Laftit ist ein weiterer wichtiger Schritt in unseren guten Beziehungen”, so eine Veröffentlichung auf der Website der niederländischen Zentralregierung.
Aus der gleichen Darstellung geht hervor, dass sich niederländische und marokkanische Delegationen mehrmals getroffen haben, um die Zusammenarbeit zw. den beiden Ländern zu intensivieren, insbesondere im Bereich der Migration. Außerdem wurde die Unterzeichnung des bilateralen Aktionsplans im Juli 2021 erwähnt, der u.a. die Stärkung der marokkanisch-niederländischen Partnerschaft im Bereich der Migration zum Ziel habe.
Marokko will Rückführung von Migranten stärker unterstützen.
Die niederländische Zentralregierung sei erfreut über die deutliche Verbesserung der Zusammenarbeit zw. Marokko und den Niederlanden bei der Rücknahme von Migranten. Seit der Unterzeichnung des bilateralen Aktionsplans seien 125 abgelehnte marokkanische Asylbewerber in das Königreich zurückgeführt worden, teilte die niederländische Regierung mit.
Nach Medienberichten von De Gelderlander und De Telegraaf wurden 83 Marokkaner nach Marokko zurückgeschickt, 42 wurden abgeschoben und 26 erhielten einen Laissez-passer. Dies sei ein großer Schritt in die richtige Richtung, so die Medien, die betonten, dass bis 2021 nahezu keine abgelehnten marokkanischen Asylbewerber nach Marokko zurückkehrten.
Die Niederlande erwägen Visa-Erteilungen an Marokkanerinnen und Marokkaner zu erleichtern.
Die Niederlande erwägen, die Erteilung von Visa für Marokkanerinnen und Marokkaner mit ständigem Wohnsitz in Marokko zu erleichtern, um die legale Auswanderung von Staatsbürgerinnen und Staatsbürger des nordafrikanischen Königreiches zu ermöglichen, da Marokko immer mehr illegale Einwanderer aufnehmen müsse. Außerdem wollen die niederländischen Behörden verhindern, dass Migranten aus anderen afrikanischen Ländern in Marokko bleiben, berichten De Gelderlander und De Telegraaf.
Insgesamt bewerten die niederländischen Medien den jüngsten Besuch des niederländischen Staatssekretärs für Asyl und Migration daher positiv, auch wenn er nicht unmittelbar zu neuen konkreten Vereinbarungen geführt habe. „Eric van der Burg habe versprochen, dass Laftit bald in die Niederlande käme,“ heißt es weiter.