Tunesischer Außenminister stellt sich den Fragen der Washington Post

Der tunesische Außenminister fordert die internationale Gemeinschaft auf sich im Maghreb zu engagieren.

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Mr. Khemaies Jhinaoui aktueller Tunesischer Außenminister gab in Tunesien der Washington Post ein Interview und nahm Stellung zur aktuellen Lage im Maghreb allgemein und in Tunesien sowie Libyen im Besonderen.

Der Minister beschrieb die Lage, nach dem sog. Arabischen Frühling, als nach wie vor schwierig. In Tunesien hat sich eine neue und demokratische Regierungsform eingestellt, die nicht alleine durch Wahlen entstanden ist. Vielmehr ging den Wahlen von 2014 ein breiter Dialog voraus, der alle Interessengruppen einbezog. In einer Phase von tiefgreifenden politischen Veränderungen ist ein breiter Dialog sehr wichtig. Die aktuelle Stabilität in Tunesien, so der Minister, profitiert von diesem zuvor geführten Dialog. Der Außenminister ging auf die Situation in Libyen ein. Tunesien begrüßt die aktuelle Bemühung eine anerkannte Einheitsregierung in Libyen aufzubauen. Mr. Jhinaoui sieht in der tunesischen Entwicklung auch eine mögliche Vorlage für weitere Schritte im Nachbarland. Er machte darauf aufmerksam, das Tunesien schon aus Gründen der Sicherheit, ein großes Interesse an einer positiven Entwicklung in Libyen hat. Er verwies auf das große Engagement der tunesischen Regierung und des Premierministers Habib Essid. Dennoch ist die Internationale Gemeinschaft weiter aufgefordert sich zu Engagieren.

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