StartMarokkoMarokko – Zentralbank geht von Wachstumseinbruch der Volkswirtschaft aus.

Marokko – Zentralbank geht von Wachstumseinbruch der Volkswirtschaft aus.

Internationale Faktoren, Krieg, Inflation und Dürre belasten marokkanische Volkswirtschaft

Inflation in Marokko könnte im Jahr 2022 auf 4,7% steigen. Wirtschaftswachstum nur noch bei 0,7% erwartet.

Rabat – Es sind keine guten Nachrichten für die marokkanische Volkswirtschaft, die der Chef der Zentralbank, Abdellatif Jouahri, am heutigen Tag zu erläutern hatte.

Der Verwaltungsrat der Bank Al-Maghrib kam heute, am 22. März 2022, turnusgemäß zu seiner ersten vierteljährlichen Sitzung für das Jahr 2022 zusammen. In dieser Sitzung befasste sich das oberste Gremium mit der internationalen Lage, die derzeit vor allem durch den Krieg in Osteuropa zwischen Russland und der Ukraine und den damit verbundenen weltweiten Wirtschaftsturbulenzen geprägt ist.
Neben Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, deutlich steigenden Rohstoffpreisen und wachsenden Inflationsraten ist Marokko, im betrachteten Zeitraum, auch mit klimatischen Gegebenheiten, einer Dürre, konfrontiert gewesen.

In Anbetracht der Folgen der Dürre rechnet die Bank Al-Maghrib mit einem Rückgang der landwirtschaftlichen Tätigkeit und erwartet eine Getreideproduktion von etwa 25 Mio. Doppelzentner anstelle der 103,2 Mio. Doppelzentner, die vor einem Jahr erreicht wurden. Dies wird einen schwerwiegenden Einfluss auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum haben.

Marokko – 10 Mrd. MAD Dürre-Notfallfond für Landwirtschaft

Inflation in Marokko könnte 4,7% in der Spitze erreichen.

Bereits jetzt spüren die Bürgerinnen und Bürger Preisanstiege. Insbesondere bei Treibstoffen und Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, die vom Staat nicht subventioniert werden. In Anbetracht des Anstiegs der Energie- und Lebensmittelpreise sowie der Inflation bei den wichtigsten Wirtschaftspartnern stellte der Rat der Zentralbank fest, dass die Inflation seit 2021 weiter ansteigt und voraussichtlich von 1,4 % im Jahr 2021 auf 4,7 % im Jahr 2022 klettern wird, bevor sie im Jahr 2023 wieder auf 1,9 % zurückgeht.

Angesichts der internationalen Instabilität der Märkte war seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine und der Verhängung von Sanktionen gegen Russland eine spürbare Beschleunigung der Preise für Energieträger zu verzeichnen.

Der Preis für Rohöl der Sorte Brent hat im Februar durchschnittlich 95,8 US-Dollar pro Barrel auf dem Weltmarkt erreicht, und die Zentralbank erwartet, dass dieser Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise den Inflationsdruck international und im nordafrikanischen Königreich weiter anheizen wird.

Starker Rückgang des Wirtschaftswachstums erwartet.

Die Gesamtsituation wird sich aus Sicht der marokkanischen Zentralbank erheblich auf das Wirtschaftswachstum auswirken.

Die Wertschöpfung wird voraussichtlich um 19,8 % sinken, so dass das Wachstum des Brutto-Inlandsprodukt BIP (Wirtschaftswachstum) nach einer Erholung in Höhe von 7,3 % im Jahr 2021 auf nur noch 0,7 % im Jahr 2022 zurückgehen wird.
Angesichts der zuvor beschriebenen Inflationsannahmen und den Folgen für die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger ein herber Rückschlag, da damit zu rechnen ist, dass der Druck auf die Regierung wachsen wird, dem Kaufkraftverlust durch Subventionen entgegenzuwirken oder kränkelnden Brunchen durch Beihilfen unter die Arme zu greifen, wie zuletzt der Transportbrunche.

Der Staatshaushalt wird unter Druck geraten und der Aufbau breitere Sozialsystem erschwert werden.
Entsprechend stellte der Verwaltungsrat fest, dass sich das Leistungsbilanzdefizit auf nationaler Ebene aufgrund des starken Anstiegs der Rohstoffpreise voraussichtlich ausweiten wird.
Es wird erwartet, dass das Leistungsbilanzdefizit im Jahr 2022 5,5 % des BIP erreichen wird, nach 2,6 % im Jahr 2021, bevor es 2023 auf 3,7 % zurückgeht. Trotz des erheblichen Anstiegs der Ausgaben für Butangas und die erwartete geringe Weizenernte dürfte sich das Haushaltsdefizit der öffentlichen Finanzen 2022 bei etwa 6,3 % des BIP einfinden.

Abschließend weist die Zentralbank darauf hin, dass die Prognosen einer großen Unsicherheit ausgesetzt sind, angesichts der internationalen Geschehnisse.

Marokko – Ukraine-Krieg mit Folgen für das Preisniveau aber nicht für Versorgungssicherheit bei Weizen

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