Grüne Wasserstoffproduktion durch Sonnen- u. Windenergie in Marokko
Berlin – Marokko und Deutschland unterzeichneten ein Abkommen über den Aufbau eines Produktionssektors, der die Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglichen soll. Das Abkommen wurde am Mittwoch, 10. Juni 2020, in Berlin von der marokkanischen Botschafterin in Deutschland, Zohour Alaoui, und dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, unterzeichnet.
Das Abkommen, das das marokkanische Ministerium für Energie, Bergbau und Umwelt und das deutsche Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gleichermaßen bindet, zielt darauf ab, den Sektor der umweltfreundlichen Wasserstoffproduktion zu entwickeln und Forschungs- und Investitionsprojekte zur Nutzung dieses Stoffes auf den Weg zu bringen.
Zwei Projekte werden zu Beginn umgesetzt.
Die Kooperationsvereinbarung beinhaltet bereits konkrete Projekte. Dabei handelt es sich um das von der marokkanischen Solarenergie-Agentur (Masen) vorgeschlagene „Power-to-X“-Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff sowie die Einrichtung einer Forschungsplattform für „Power-to-X“, Wissenstransfers und Kapazitätsaufbaus in Partnerschaft mit dem Forschungsinstitut für Solarenergie und neue Energien (Iresen).
Wasserstoffproduktionsstätten in Afrika und vor den Toren Europas
Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung betonte Botschafterin Zohour Alaoui die Bedeutung des Abkommens für Marokko, das im Bereich der erneuerbaren Energien Vertrauen und Glaubwürdigkeit genießt. Angesichts dieser Dynamik sei die Entwicklung des grünen Wasserstoffsektors vielversprechend, sagte sie.
„Wir sind überzeugt, dass das mit Deutschland unterzeichnete Abkommen solide ist und zu konkreten Projekten führen wird“, sagte Alaoui und fügte hinzu, dass Marokko durch dieses Abkommen die erste Wasserstoffproduktionsstätte in Afrika errichten könnte.
In diesem Zusammenhang sagte Bundesminister Gerd Müller, dass der Rahmen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern ein Interesse an den Bereichen Wasserstoff und Methanol beinhalte.
Neues Abkommen ergänzt frühere Vereinbarungen zwischen Deutschland und Marokko.
Marokko und Deutschland sind seit 2012 durch eine Energiepartnerschaft verbunden, die den Sektor der erneuerbaren Energien, als Motor der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, besonders betont. Deutschland hat das Königreich bei der Umsetzung der Solarkomplexe Noor Ouarzazate über die kfw – Bank umfassend finanziell unterstützt. Auch beim aktuell im Bau befindlichen Solarkomplex Noor Midelt ist die kfw-Bank engagiert. Erst im Dezember 2019 unterzeichneten Deutschland und Marokko Vereinbarungen, in denen es, um die Produktion von „grüner Energie“ geht.
Marokko – Deutschland und Marokko unterzeichnen „Reformpartnerschaft“.
Bundesregierung setzt verstärkt auf Wasserstoff.
Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die „Nationale Wasserstoffstrategie“ Deutschlands mit einem Gesamtvolumen von sieben Milliarden Euro vorgestellt, von denen zwei Milliarden Euro für die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern vorgesehen sind.
Diese Strategie zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen für die Produktion und Nutzung von Wasserstoff zu verbessern, die notwendigen Versorgungsstrukturen zu etablieren und wissenschaftliche Forschung und Innovationen voranzutreiben. Marokko könnte mit deutscher Hilf zum wichtigen Lieferant für saubere Energie vor den Toren Europas werden. Marokko ist nicht nur geographisch gut positioniert. Es ist ein politisch relativ stabiles Land und die marokkanische Regierung, angefangen mit König Mohammed VI., besitzt eine große Offenheit, wenn es um den Ausbau erneuerbarer Energieträger geht. Für Marokko entsteht damit die Chance zum Exporteur von Energie zu werden und damit neue Einnahmen zu generieren.