Marokkanisches Bergbauunternehmen soll Kobalt für Batterieproduktion liefern.
Rabat – Der deutsche Automobilkonzern BMW und der marokkanische Bergbaukonzern Managem Group gaben in der vergangenen Woche bekannt, dass sie einen Vertrag unterzeichnet haben. BMW wird bis 2025, den für die Herstellung von Batterien benötigten Rohstoff Kobalt teilweise aus Marokko beziehen. Nach Angaben beider Unternehmen hat der Vertrag ein Volumen von 100 Millionen Euro.
Mit dem Vertrag wird die BMW Group etwa ein Fünftel ihres Kobaltbedarfs für die Herstellung von Batteriezellen der fünften Generation decken, hieß es in einer Erklärung des deutschen Automobilherstellers.
BMW und Managem setzen Absichtserklärung aus dem Vorjahr um.
Diese Vereinbarung setzt ein Memorandum of Understanding (MoU), das die beiden Parteien im Januar 2019 in der Stadt Marrakech unterzeichnet haben, um.
Andreas Wendt, bei der BMW Group verantwortlich für Einkauf und Beschaffungspolitik, sagte, dass Kobalt ein wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität ist und dass der kürzlich unterzeichnete Vertrag mit der Managem Group den Bedarf des Unternehmens an Batteriezellen weiterhin sichern wird. „Mit der Unterzeichnung des heutigen Liefervertrags mit Managem sichern wir unseren Rohstoffbedarf für Batteriezellen weiter ab“, sagte BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt am Donnerstag (9. Juli 2020).
„Wir treiben die Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte konsequent voran. Bis 2023 wollen wir 25 elektrifizierte Modelle in unserem Programm haben – mehr als die Hälfte davon vollelektrisch“, fügte Wendt hinzu.
Kobalt – Produktion soll verstärkt ethischen Grundsätzen folgen.
Wendt unterstrich die Verantwortung des Unternehmens im Umgang mit der Gewinnung und Verarbeitung von Kobalt. „Kobalt und andere Rohstoffe müssen unter ethisch vertretbaren Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden“, ergänzte er. Für den Kobaltabbau bei der Managem Group gelten höchste Nachhaltigkeitsstandards, so der deutsche Konzern.

Marokko ist dank der Mine Bou-Azzer, 120 Kilometer südlich von Ouarzazate in der Wüste Sahara, der zwölftgrößte Kobaltexporteur der Welt. BWM baut seine Beschaffungspolitik um und bezieht neben den 20% des Kobalts aus Marokko ca. 80% seines Bedarfs aus Australien über den Rohstoffhändler Glancore. Damit will man sich von Beschaffungsquellen im Kongo lösen. Die dortigen Arbeitsbedingungen gelten als menschenunwürdig und haben auch die Londoner Börse dazu bewogen, ethische Grundsätze für gehandelte Aktienunternehmen aufzusetzen, an die sich diese halten müssen. BMW ist in London gelistet.
Marokko sucht Investoren für den Bergbausektor.
Das zwischen BMW und der Managem Group unterzeichnete Abkommen folgt auf die Verabschiedung neuer marokkanischer Gesetze, um Investitionen im Bereich des Bergbaus anzuregen und die Leistungsfähigkeit Marokkos zu verbessern.
Der marokkanische Minister für Energie und Bergbau, Aziz Rebbah, legte dem Regierungsrat am 28. Mai den Entwurf des Dekrets Nr. 2.18.442 vor. Der Gesetzesentwurf zielt auf die Schaffung juristischer Rahmenbedingungen ab, um das Engagement nationaler und internationaler Investoren im Bergbausektor in den Regionen Tafilalet und Figuig im Osten Marokkos zu erhöhen. Die genannten Bergbauregionen sind bekannt dafür, dass dort reiche Vorkommen an Zink, Baryt, Mangan, Eisen, Kupfer und Fluorit zu finden sind. Marokko möchte den Rohstoffexport weiter erhöhen.
In Rabat hat man sich das Ziel gesetzt, zusätzlich rund vier Milliarden marokkanische Dirham pro Jahr durch den Export von Rohstoffen zu erwirtschaften. Aktuell ist Marokko der größte Exporteur von Phosphat, das in der Chemie eingesetzt wird.