Marokko – Maroc Telecom gibt Ergebnisse für 2018 bekannt.

Operatives Ergebnis steigt um 4,1%. Marge nahe bei 50%.

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Umsatz und Gewinn konnten gesteigert werden.

Casablanca – Das größte marokkanische Telekommunikationsunternehmen Maroc Telecom hat sein Konzernergebnis für 2018 bekannt gegeben. Das letzte Jahr war für den Konzern erneut recht erfolgreich. Beim Kundenstamm gab es ein Wachstum von ca. 6,5% gegenüber dem Vorjahr 2017. Insgesamt zählt man in Casablanca 61 Millionen Kunden über alle Produkte und alle Länder hinweg. Der Konzern vermeldet Zugewinnen im Heimatmarkt Marokko sowohl bei Diensten im Bereich Mobilfunk als auch im Bereich Festnetz. Ebenfalls konnte man die Kundenstämme im Ausland steigern. Dort ist man vornehmlich im Mobilfunksektor tätig ist.

Infolge dessen stieg auch der Konzernumsatz um 3,1%. In Marokko und damit im Heimatmarkt selbst stieg der Umsatz vor allem bei Mobilfunkdienstleistungen um 4,7%. Insgesamt erreichte der Konzernumsatz 39,5 Milliarden Marokkanische Dirham (MAD) bzw. 3,21 Milliarden Euro*.

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Quelle Maroc Telecom – Kennzahlen 2018

Operatives Ergebnis steigt um 4,1%. Marge nahe bei 50%.

Das sog. operative Ergebnis der Maroc Telecom vor Abgaben, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) kletterte im Jahr 2018 auf 17,856 Milliarden MAD bzw. 1,56 Milliarden Euro*. Das ist gegenüber dem Vorberichtsjahr 2017 ein Anstieg von 4,1%. Die EBITDA – Marge stieg ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte auf 49,6%, was ein hohes Niveau ist. Wie die Maroc Telecom erläuterte, wirken sich hier die strenge Kontrolle der Betriebskosten und das Kundenwachstum positiv aus.

Ausgaben für Investitionen sanken nochmals deutlich.

Der Telekommunikationskonzern hat seine Ausgaben für Investitionen deutlich gesenkt. Im Vergangenen Geschäftsjahr lagen die Investitionsausgaben ohne Frequenz- bzw. Lizenzersteigerung bei rund 6 Milliarden Euro. Das sind mehr als 26% weniger als im Bilanzjahr 2017. Der Anteil der Investitionen am Umsatz liegt bei ca. 16,4%. Im Vergleich dazu lag der Anteil der Investitionsausgaben am Umsatz im Jahr 2017 noch bei 22,9%. Bereist 2017 hatte man die Investitionsausgaben gesenkt. Wie das Unternehmen mitteilt, konnte man diese Einsparrungen vornehmen, weil man zahlreiche Entwicklungsprojekte optimiert hat und Konzernsynergien nutzte. Diese Einsparrungen haben die Weiterentwicklung der Servicequalität nicht behindert, so Maroc Telecom weiter. Für Frequenzen bzw. Lizenzen gab man in Casablanca ca. 719 Millionen MAD bzw. 66,1 Mio. Euro* aus. Im letzten Jahr erwarb man entsprechende Rechte in Mali und Togo.

Cashflow und Schulden steigen.

Der bereinigte Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (CFFO) erreichte 2018 rund 10 Milliarden MAD bzw. ca. 919 Millionen Euro*. Damit stieg dieser gegenüber 2017 um 9,4%. Aber auch die Schulden stiegen weiter an. Mit Stand 31. Dezember 2018 lag die Nettoverschuldung der Maroc Telecom bei rund 14 Milliarden MAD bzw. 1,29 Milliarden Euro. Damit stieg diese nochmals um 6,4% an. Setzt man die Verschuldung ins Verhältnis zum Umsatz vor Abschreibungen Steuern und Abgaben EBIDTA, dann liegt die Verschuldungsquote bei 0,8 bzw. 80%.

Auszahlung einer Dividende von 6,83 MAD

Der Aufsichtsrat des marokkanischen Telekommunikationsunternehmens will auf der noch anstehenden Hauptversammlung den Anteilseigner die Auszahlung eine Dividende vorschlagen. Je Aktie will man 6,83 MAD bzw. 0,63 Euro* auszahlen. Das wären 5,4% mehr Dividende als im Jahr 2017. Insgesamt würde man so ca. 6 Milliarden MAD bzw. 551,48 Millionen Euro* ausschütten. Damit würde man den gesamten Bilanzgewinn nach Abgaben, Abschreibungen und Steuern auszahlen. Die nächste Hauptversammlung steht für den 23. April 2019 voraussichtlich in Casablanca an. Die Dividende würde bei entsprechender Zustimmung der Hauptversammlung am 4. Juni 2019 ausgezahlt.

Neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Wie die Maroc Telecom mitteilte wurde ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender bestimmt. Der Posten wird nun von Mohamed Benchâaboun, dem amtierenden Finanz- und Wirtschaftsminister bekleidet. Er übernimmt damit diese Funktion von seinem Vorgänger, dem ehemaligen Finanz- und Wirtschaftsminister Mohamed Boussaid, den König Mohammed VI. im Oktober letzten Jahres überraschend von seinen Aufgaben entbunden hatte. Er vertritt damit die Interessen des marokkanischen Staates, der noch ca. 30% der Anteile hält und damit größter Einzelanteilseigner ist. Für das laufende Haushaltsjahr 2019 sieht der Finanzplan der Regierung vor, das drohende Haushaltsdefizit auf ca. 3,3% zu senken. Dazu soll es auch Privatisierungen und Verkäufe von Staatsvermögen geben. Daher wird spekuliert, ob sich der marokkanische Staat von seinen Anteilen an der Maroc Telecom trennen könnte.

*Wechselkurs Stand 2.März 2019

Marokko – Neuer Finanz- und Wirtschaftsminister ernannt.

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