Umbau der algerischen Wirtschaft nötig

Der Algerische Präsident Bouteflika fordert dazu auf sich auf die "Nach-Öl-Ara" vorzubereiten und die Wirtschaft breiter aufzustellen.

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Der algerische Präsident Bouteflika fordert dazu auf sich auf die „Nach-Öl-Ära“ vorzubereiten und die Wirtschaft breiter aufzustellen.

Der Präsident des nordafrikanischen Landes wies erneut darauf hin, dass Algerien seine Wirtschaft breiter aufstellen muss, um auf ein Nach–Öl-Zeitalter vorbereitet zu sein.

Das französische Wirtschaftsmagazin L´Economiste maghrébin hat sich mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten und den neuesten Aussagen der Regierung in Algier beschäftigt.

Algeriens Wirtschaft ist fast vollständig vom Export fossiler Energieträger abhängig. Neben dem Öl exportiert das Land auch Erdgas nach Europa und in die Nachbarländer. Zunehmend wird sich die Regierung darüber klar, dass die bisher verlässlichen Einnahmen nicht mehr lange verlässlich fließen werden. Gerade in letzter Zeit war der Ölpreis großen Schwankungen ausgesetzt und befindet sich weit entfern von seinen Höchstwerten. Da sich der Gaspreis am Ölpreis orientiert, gelten hier ähnliche Rahmenbedingungen. Algerien wird nun teils schmerzlich bewusst, dass die Einnahmen auf absehbare Zeit geringer ausfallen werden.

Nun wird deutlich, dass es sich die Wirtschaft und die Bürokratie bequem gemacht und die Einnahmen wie eine sichere Rente gewirkt haben. Das wird jetzt den Politiken ebenfalls selbst klar. Abdelaziz Bouteflika bereitete seine Nation auf anstehende Veränderungen vor. Anlässlich der 54. Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Landes sprach er davon, dass Algerien sich nach vorne entwickeln muss um den Gefahren eines fallenden Ölpreises zu entgehen.

Der Premierminister Abdelmalek Sellal sprach am 26. Juni ebenfalls davon, dass eine diversifizierte Wirtschaft entwickelt werden soll und versprach die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.

Als erstes Zeichen in die neue Richtung soll wohl die Regierungsumbildung dienen. Am 11. Juni wurden unter anderem ein neuer Finanzminister und ein neuer Energieminister berufen. Die beiden Minister gelten auf ihren Fachgebieten als fähig.

Allerdings wird es für Algerien nicht einfach strukturelle Veränderungen herbeizuführen. Wie das Wirtschaftsmagazin verdeutlicht, machen die fossilen Rohstoffe bis zu 95% der Exporte und ca. 60% des Staatshaushalts aus. Eine Tourismusbranche oder ein produzierendes Gewerbe gibt es praktisch nicht. Die Weltbank führt ein Ranking, in dem Länder nach gebotenen Geschäftsmöglichkeiten für Investoren (Ausländische wie Inländische) eingestuft werden. Demnach belegt Algerien Platz 163 von 189 Ländern.

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