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Algerien – Bundesminister Harbeck in Algier – Gas und „Grüner Wasserstoff“ auf der Agenda.

Präsident Tebboune empfängt Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Harbeck in Algier. Wasserstofflieferungen aus Algerien für Deutschland und die EU sollen über einen sog. H2-Korridor gesichert werden.

Algier – Bundesminister und Vizekanzler Dr. Robert Harbeck ist zu einem Besuch am heutigen Donnerstag (8. Februar 2024) in der algerischen Hauptstadt Algier eingetroffen. Wichtigstes Thema der Gespräche in Algerien sind wohl die Energielieferungen Algeriens in Richtung Europa und direkt an Deutschland.

Seit dem Ausbruch des Krieges in Europa zwischen Russland und der Ukraine, ist Russland als billiger Gaslieferant, insbesondere für Deutschland, ausgefallen und der Bedarf der Bundesrepublik muss wahrscheinlich langfristig ohne russische Lieferungen gedeckt werden können.

Zugleich setzt die deutsche Wirtschaft die Ampelregierung wegen zu hoher Energiekosten sehr unter Druck. Parallel soll der Umbau der deutschen und europäischen Wirtschaft auf erneuerbarer Energie, darunter grüner Wasserstoff, vorangetrieben werden, von dessen ausreichender und günstiger Beschaffung die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit abhängen könnte.

Algerien ist weltweit unter den TOP 10 Gasexportländern und bei Flüssiggas (LNG) unter den TOP 8. Ein Großteil der von Algerien exportierten Gasmenge geht an Europa, vor allem über Pipelines nach Spanien und Italien, wovon mehrere Länder der EU, darunter auch Deutschland, profitieren.

Es geht vor allem um „Grünen Wasserstoff“.

Bei den Gesprächen in Algier dürfte es aber nicht nur um fossile Energieträger gehen, sondern vor allem um Potentiale zur Erzeugung von sog. „grünen Wasserstoff“, der unter der Verwendung von erneuerbarer Energie gewonnen wird.

Algerien ist Afrikas größtes Flächenland und ein Großteil ist eher eine Wüstenlandschaft mit einer hohen Anzahl an Sonnenstunden und auch intensiver Sonneneinstrahlung. Ideal für den Aufbau von Solarkraftwerken, bei denen Algerien sicherlich gerne auf deutsche oder europäische Fachkenntnis setzen könnte, inkl. Finanzierung.

In Algier haben Bundesminister Harbeck und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht vor, dass Deutschland und Algerien bei der Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur zusammenarbeiten möchten. Die Vereinbarung sieht, nach einer Presseerklärung des deutschen Bundesministeriums, eine Erweiterung der Energiepartnerschaft vor, die auch eine bilaterale Wasserstoff-Taskforce beinhaltet.

„Deutschland und Algerien pflegen seit 2015 eine enge Energiepartnerschaft. Diese wollen wir jetzt erweitern und Algerien darin bestärken, zukünftig verstärkt grünen Wasserstoff zu produzieren, dafür mehr in Solar- und Windenergie zu investieren und somit neue eigene Wertschöpfung zu schaffen. Wir wollen dabei mit Know-How und technischer Expertise unterstützen. Deutschland und die EU stehen als potentielle Abnehmerländer für grünen Wasserstoff bereit. Jetzt geht es darum, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Wasserstofflieferungen zwischen Algerien und Europa zu schaffen“, zitiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Minister Harbeck.

Zukünftig soll in Algerien produzierter Wasserstoff über einen sog. H2 – Korridor über Tunesien, Italien, Österreich nach Süddeutschland gelangen. Dazu sollen die bereits vorhandenen Pipelines umgebaut oder erweitert werden, heißt es von Seiten Deutschlands. Ziel sei es, dass Algerien bis 2040 ca. 10% des europäischen Bedarfs an Wasserstoff decken kann.

Algerien und Deutschland pflegen schon länger gute Beziehungen.

Deutschland hat historisch schon länger gute Kontakte zu Algerien. So war der deutsche Automobilkonzern VW mit einem Partner vor Ort engagiert.

In Algerien werden sogar deutsche Radpanzer des Typs Fuchs montiert, die das Militär gerne zur Grenzsicherung nutzt. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die Produktion des Fuchs – Radpanzer in der algerischen Wüste ausgeweitet wird.

Ein weiterer Wunsch, den die deutsche Industrie sicherlich gerne erfüllen würde, besteht im Ausbau der Pharmaindustrie in dem nordafrikanischen Land.

Trotz der Kritik in Deutschland am politischen System und Gegebenheiten in Algerien, setzt man in Berlin auf das nordafrikanische Land und sieht, ähnlich wie bei Saudi-Arabien oder Qatar, über ansonsten gerne angeprangerte niedrige demokratische Standards oder mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen hinweg. Dies hat man auch bei Russland getan, solange die Energie billig gewesen ist. Dabei ist Algerien der engste Verbündete und Partner Russlands in Nordafrika.

Habeck von Präsident Tebboune empfangen.

Wie die algerisch-staatliche Nachrichtenagentur APS meldet, wurde Bundesminister und Vizekanzler Harbeck vom algerischen Präsidenten Abdelmajid Tebboune empfangen. Ebenfalls anwesend waren der Stabschefs der Präsidentschaft der Republik, Herr Boualem Boualem, der Ministers für Energie und Bergbau, Herr Mohamed Arkab, und der Minister für Industrie und pharmazeutische Produktion, Herr Ali Aoun.

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