Inländischer Preisanstieg soll eingedämmt werden.
Rabat – Marokko plant den Export von Tomaten, die hauptsächlich in die EU, nach Großbritannien, Russland und Mauretanien geliefert werden, einzuschränken.
Hintergrund dieser Exporteinschränkungen ist die zu erwartende steigende Nachfrage vor und während des bevorstehenden und für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan, der am 3. April 2022 in Marokko beginnen soll.
Dieser und klimatische Umstände haben bereits einen Preisanstieg für eine wichtige Zutat der Küche des Königreichs ausgelöst, den die Regierung nun eindämmen möchte.
Dieser Schritt, über den marokkanische Medien und die Nachrichtenagentur Bloomberg berichten, erscheint der marokkanischen Regierung wichtig, da man bei dem anhaltenden internationalen Preisanstieg Unruhen im Land befürchtet.
Der Krieg in der Ukraine beschleunigt die ohnehin schon steigende Lebensmittelinflation und veranlasst die Regierungen, die inländische Versorgung durch Beschränkung des Handels mit dem Ausland sicherzustellen.
Auch andere Länder haben laut Bloomberg ähnliche Maßnahmen ergriffen. So habe Argentinien Exporte für Sojaschrot gestoppt, während Indonesien die Kontrolle über den Verkauf von Palmöl verschärft habe. Ägypten hätte die Ausfuhr von Grundnahrungsmitteln wie Linsen verboten.
Marokko größter Lieferant für Tomaten in der EU außerhalb der Union
Nach Angaben von Bloomberg liefert Marokko jedes Jahr ca. 430.000 Tonnen Tomaten in die Europäische Union und ist damit der größte Lieferant außerhalb der EU. Die Dürre in dem nordafrikanischen Land hat den Preis für eines der günstigsten Grundnahrungsmittel in den letzten Wochen ansteigen lassen. Die Inflation hat erste kleinere Demonstrationen ausgelöst. Weitere Exportbeschränkungen von Grundnahrungsmitteln werden in Marokko bereits diskutiert. Spekuliert wird über eine reduzierte Ausfuhr z.B. von Kichererbsen.
