StartAlgerienAlgerien – Autobahnabschnitt für die Transmaghreb A1 fertiggestellt.

Algerien – Autobahnabschnitt für die Transmaghreb A1 fertiggestellt.

Wichtiger Abschnitt der Transmaghreb – Straßenverbindung.

Premierminister weiht Autobahnabschnitt im Osten ein, und schließt damit die letzte Lücke der sog. Transmaghreb A1 Autoverbindung von Kairo bis Dakar auf algerischem Boden.

Algier – Im ersten Moment klingt es wie eine unbedeutende Randnotiz zu einem kleinen Infrastrukturprojekt, doch was der algerische Premierminister eingeweiht hat, zeugt von den integrativen Möglichkeiten der Maghreb-Staaten und erinnert zugleich an die Tragik der Rivalität und teils Feindseligkeit zwischen den Völkern und Ländern.

Premierminister Aïmene Benabderrahmane eröffnete am Samstag (12. August 2023) in El Tarf den letzten Abschnitt der Ost-West-Autobahn, der die Anschlussstelle der Gemeinde Dréan (im Westen der Wilaya) mit der Gemeinde Raml Souk an der Grenze zu Tunesien verbindet, so die algerische – staatliche Nachrichtenagentur APS.
Premierminister Benabderrahmane unterstrich die Bedeutung dieses Großprojekts, welches durch die Gemeinden Dréan, Besbesbes, Ben M’hidi (in Sidi Kassi), Zerizer, Lac des oiseaux, Ain Sidi Kassi, El Tarf und Khenguet Aoun (Ain El Assel) führt.
Dieser Autobahnabschnitt soll den wirtschaftlichen Austausch zwischen Algerien und Tunesien erleichtern, den Verkehr fließen lassen, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleisten, den Bedürfnissen der Bürger gerecht werden, die Region erschließen und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern, so die staatliche Nachrichtenagentur weiter. Damit schließt Algerien eine letzte Lücke von 84 Km der eigen Ost-Westverbindung von Tunesien bis an die Grenze nach Marokko mit einer Gesamtlänge von über 1.200km.

https://twitter.com/TheAlgiersPost/status/1690406470616023040?s=20

Wichtiger Abschnitt der Transmaghreb – Straßenverbindung.

Mit dieser Einweihung schließt Algerien nicht nur die letzte Lücke der eigenen Ost-West Verbindung entlang der Mittelmeerküste, sondern beendet damit seinen Teil der sog. Transmaghreb-Verbindung mit der Kennung A1, mit einer Verzögerung von rund 12 Jahren.
Im Rahmen der Integration der Maghrebstaaten sowie einigen Ländern der Sahelzone wie auch der rein arabischen Welt wurde vereinbart, eine Straßenverbindung zu schaffen, die die ägyptische Hauptstadt Kairo über Tripolis in Libyen,Tunis in Tunesien, Algier in Algerien, der marokkanischen Hauptstadt Rabat, über das mauretanische Machtzentrum Nouakchot mit zur senegalesischen Hauptstadt Dakar verbinden sollte, ähnlich wie die legendäre Route 66 in den USA, mit der man von der Ost-Küste bis nach Kalifornien im Westen fahren kann.

Doch dieses Ziel ist bisher unter anderem an den Rivalitäten und den Kämpfen der einzelnen Länder und teilweise von Stämmen und Volksgruppen dieser Staaten gescheitert.

So herrschen in Libyen weiterhin ein Bürgerkrieg und eine Spaltung des Landes in drei Gebieten,
ein diplomatischer Konflikt und geschlossene Grenzen zwischen Algerien und Marokko, mit dem Potential zu einer kriegerischen Auseinandersetzung,
in der Westsahara / marokkanischen Sahara teils gewaltsame Konfrontationen zwischen der marokkanischen Armee sowie der von Algerien unterstützten Frente Polisario,
in Mauretanien und in den Nachbarländern der sog. ECOWAS instabile politische Verhältnisse bis hin zu Militärputsches und eine ständige Bedrohung durch terroristische Gruppen wie Al Quaida oder ISIS (Daech).

Obwohl die Situation augenscheinlich alles andere als positiv erscheint, zeugt die Fertigstellung dieses vermeintlich kleinen Autobahnabschnitts von der einst großen Vision, zu der auch maghrebinische Führer fähig waren.

Wer weiß, vielleicht besinnt man sich in der Region wieder mehr auf Gemeinsamkeiten und die Chance der Zusammenarbeit?

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