StartGesellschaftMarokko – HCP prangert Kinderarbeit an.

Marokko – HCP prangert Kinderarbeit an.

Kinder sind gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

127.000 Kinder und Jugendliche müssen in Marokko arbeiten, teils in gefährlichen Berufen.

Rabat – Die Hohe Kommission für Planung HCP hat neuer Zahlen zur Kinderarbeit veröffentlicht. Passend zum Welttag zur Bekämpfung von Kinderarbeit hat die Behörde die aktuellen Eckwerte zur Situation in Marokko veröffentlicht und diese fallen wenig erfreulich aus.

Den Angaben der HCP zufolge waren 2022 von den rund 7,7 Mio. Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren, die in Marokko leben, 127.000 in einer Erwerbsarbeit tätig, was 1,6 % dieser Bevölkerungsgruppe entspricht. Nach Milieu betrachtet, betrug dieser Anteil 3,3% in ländlichen Gebieten (104.000 Kinder) und 0,5% in städtischen Gebieten (23.000 Kinder). Auch wenn diese Zahlen deutlich machen, dass noch einiges aufzuarbeiten ist, so hat sich die Lage deutlich verbessert. Die Zahl der arbeitenden Kinder sei nach Angaben der HCP um 14% im Vergleich zu 2021 und um 48,7% im Vergleich zu 2017 gesunken.

Kinderarbeit
Quelle HCP – Entwicklung der Kinderarbeit in Marokko

Schulabbruch und Kinderarbeit eng miteinander verbunden.

Die Kinderarbeit, die oft mit Schulabbruch einhergeht, ist bei Jungen nach wie vor weiterverbreitet als bei Mädchen. Tatsächlich sind 81,5% der arbeitenden Kinder männlich, 91% sind zwischen 15 und 17 Jahre alt und 82% leben in ländlichen Gebieten. Außerdem gehen 12,2% von ihnen noch zur Schule, 85,3% haben die Schule abgebrochen und 2,5% haben sie nie besucht. Diese Zahlen sind umso schwerwiegender, da auch in Marokko eine allgemeine Schulpflicht gilt.

Das Phänomen ist nach wie vor auf bestimmte Wirtschaftssektoren konzentriert und unterscheidet sich je nach Milieu. So arbeiten 76,5% der Kinder in ländlichen Gebieten in der “Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei”, während in städtischen Gebieten der “Dienstleistungssektor” mit 56,3% und die “Industrie” mit 24,7% die wichtigsten Sektoren sind, die Kinder beschäftigen.

Kinder sind gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Nicht nur durch die Arbeitstätig als solches, sondern insbesondere durch die Bereiche, in denen die Kinderarbeit stattfindet, sind sie teils erheblichen Risiken ausgesetzt.

Sechs von zehn arbeitenden Kindern (60,5%) verrichten gefährliche Tätigkeiten, das sind 89.000 Kinder. Von den Kindern, die gefährliche Tätigkeiten verrichten, sind 75,2% in ländlich Gebieten eingesetzt, 89,6% männlich und 86,3% zwischen 15 und 17 Jahren alt.

Kinder, die im Industriesektor tätig sind, sind mit einem Anteil von 88,6% weiterhin am stärksten gefährdet. Im Bausektor liegt dieser Anteil bei 87%, im Dienstleistungssektor bei 77,4% und in der Landwirtschaft bei 48,4%.

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