StartMarokkoMarokko – Königreich nicht an Teilnahme am BRICS-Gipfel interessiert.

Marokko – Königreich nicht an Teilnahme am BRICS-Gipfel interessiert.

Äußerungen des südafrikanischen Außenministeriums ohne Abstimmung mit Marokko.

Marokkanisches Außenministerium dementiert Medienberichte und Äußerungen der südafrikanischen Außenministerin, wonach man an einer Mitgliedschaft bei den BRICS-Staaten oder an der Teilnahme des BRICS-Gipfels in Südafrika interessiert sei. Ungewöhnlich undiplomatische Worte in Richtung Südafrika.

Rabat – Das nordafrikanische Königreich Marokko wurde zuletzt im Kontext der BRICS-Staaten genannt, als mutmaßlich an einer Mitgliedschaft interessiertes Land sowie als Gast beim anstehenden Gipfel von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in Johannesburg.

Die genannten Staaten kommen vom 22. bis 24. August in der südafrikanischen Wirtschaftsmetropole zusammen. Die sog. BRICS – Staaten repräsentieren ca. 25% der Weltwirtschaft und ca. 40% der Weltbevölkerung und haben sich zusammengetan, um den Handel untereinander zu verbessern und gemeinsame Interessen auf geopolitischer Ebene stärker vertreten zu können.
Als viertstärkste Wirtschaftskraft in Afrika wurde Marokko nachgesagt, ebenfalls an einer Mitgliedschaft interessiert zu sein, nach dem Saudi-Arabien, VAE, Indonesien. sowie Ägypten, Iran, Algerien und Argentinien eine Mitgliedschaft anstreben.

Nun hat das marokkanische Außenministerium auf Spekulationen reagiert. Zugleich bestätigt das marokkanische Außenministerium zu dem Gipfel in Johannesburg eingeladen gewesen zu sein.

https://twitter.com/Marocdiplo_EN/status/1692839593568051448?s=20

Teilnahme Marokkos am BRICS-Gipfel kein Thema in Rabat. Beziehungen zu Südafrika weiter angespannt.

Wie das marokkanische Außenministerium in einer offiziellen Erklärung nun bekanntgab, sei eine Teilnahme am anstehenden BRICS-Gipfel in Südafrika nie ein Thema gewesen.

„Eine Teilnahme Marokkos an der „BRICS/Afrika“ – Konferenz, auf welcher Ebene auch immer, stand nie zur Debatte“ titelt die Stellungnahme des Ministeriums von Nasser Bourita, welche auf der eigenen Webseite und über die staatliche Nachrichtenagentur MAP veröffentlicht wurde.

„Für das Königreich Marokko stand es nie zur Debatte, auf die Einladung zum BRICS/Afrika-Treffen in Südafrika positiv zu reagieren oder auf irgendeiner Ebene an diesem Treffen teilzunehmen“, heißt es auf der Webseite weiter.

In Bezug auf die jüngsten Medienberichte über eine hypothetische Bewerbung des Königreichs um den Beitritt zur „BRICS“-Gruppe und seine mögliche Teilnahme am nächsten „BRICS/Afrika“-Treffen, das für den 24. August in Johannesburg (Südafrika) geplant ist, betont das Ministerium, dass es sich nicht um eine Initiative der BRICS oder der Afrikanischen Union handelt, sondern um eine Einladung Südafrikas in seiner nationalen Eigenschaft.

„Es handelt sich um ein Treffen, das auf der Grundlage einer einseitigen Initiative der südafrikanischen Regierung organisiert wurde“, so das marokkanische Außenministerium und fügt hinzu, dass Marokko diese Einladung vor dem Hintergrund seiner angespannten bilateralen Beziehungen zu diesem Land bewertet hat.

Nach Ansicht Marokkos habe Südafrika stets eine primäre Feindseligkeit gegenüber dem Königreich an den Tag gelegt und systematisch negative und dogmatische Positionen in der Frage der marokkanischen Sahara eingenommen.

„Pretoria hat somit sowohl auf nationaler Ebene als auch innerhalb der Afrikanischen Union seine notorisch böswilligen Aktionen gegen die höheren Interessen Marokkos vervielfacht“, so die Erklärung weiter.

Das Außenministerium betont weiter, dass die südafrikanische Diplomatie für ihr leichtfertiges, improvisiertes und unberechenbares Management bekannt ist, wenn es darum geht, diese Art von Veranstaltungen zu organisieren. Als Beleg führt das marokkanische Außenministerium die absichtlichen und provokativen Verstöße gegen das Protokoll an, die die Einladung Marokkos zu diesem Treffen kennzeichneten. „Schlimmer noch, viele Länder und Einrichtungen scheinen vom Gastgeberland willkürlich eingeladen worden zu sein, ohne eine wirkliche Grundlage oder vorherige Absprache mit den anderen Mitgliedsländern der BRICS-Gruppe“, heißt es weiter.

„Es war also klar, dass Südafrika diese Veranstaltung ihrem Wesen und ihrem Zweck entfremden wollte, um eine versteckte Agenda zu verfolgen“, so das Ministerium weiter, das anmerkt, dass Marokko folglich von vornherein jede positive Reaktion auf die südafrikanische Einladung ausschloss.

Äußerungen des südafrikanischen Außenministeriums ohne Abstimmung mit Marokko.

„In Bezug auf die Beziehungen des Königreichs Marokko zur BRICS-Gruppe stellt das Ministerium ferne fest, dass sich die südafrikanische Diplomatie wieder einmal das Recht angemaßt hat, ohne vorherige Konsultation über Marokko und seine Beziehungen zu den BRICS zu sprechen und dies als „Annäherungen“ zu bezeichnen, die in keiner Weise der Realität entsprechen.“

Damit reagiert das Ministerium von Nasser Bourita auf die Äußerungen der südafrikanischen Außenministerin Grace Naledi Mandisa Pandor, die über die Einladung Marokkos und einem mutmaßlichen Interesse des Königreiches an einer Mitgliedschaft zur Organisation der BRICS – Staaten gesprochen hatte.

Das marokkanische Außenministerium betont, „dass Marokko in der Tat substanzielle und vielversprechende bilaterale Beziehungen zu den anderen vier Mitgliedern der Gruppe unterhält und sogar mit drei von ihnen durch strategische Partnerschaftsabkommen verbunden ist. Das Königreich hat jedoch nie einen formellen Antrag auf Mitgliedschaft in der „BRICS-Gruppe“ gestellt.“

„Es gibt noch keinen Rahmen und keine genauen Prozeduren für die Erweiterung dieser Gruppierung“, so die Erklärung aus Rabat weiter.

Weiter heißt es, dass die Zukunft der marokkanischen Beziehungen mit der Gruppierung als solcher, ob in ihrer Art oder in ihrem Umfang, „in den allgemeinen Rahmen und die strategischen Orientierungen der Außenpolitik des Königreichs fallen wird, wie sie von Seiner Majestät König Mohammed VI. definiert wurden, möge Gott ihm beistehen.“

„Marokko setzt sich weiterhin für einen effizienten, unterstützenden und erneuerten Multilateralismus ein“, betont die Stellungnahme und das Ministerium erklärt weiter, dass das „Königreich der Ansicht ist, dass multilaterale Plattformen nicht dazu benutzt werden sollten, Spaltungen zu fördern oder sich in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen, noch sollten sie Präzedenzfälle schaffen, die sich eines Tages gegen ihre Initiatoren wenden könnten.“

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