StartGesellschaftMarokko – Organisation fordert Amazigh-Schrift auf Banknoten und Münzen

Marokko – Organisation fordert Amazigh-Schrift auf Banknoten und Münzen

Fehlende Umsetzung ein Verstoß gegen die Verfassung.

Anerkennung der Ureinwohner und Mehrheit der Bevölkerung in Marokko soll sich auch in den Banknoten widerspiegeln. Aufforderung an Zentralbank Amazigh – Schriftzeichen einzusetzen erneuert.

Rabat – Die Gleichstellung der Kultur und Sprache der Amazigh, den Ureinwohnern des Maghreb, die in Marokko zahlenmäßig die Mehrheit der Bevölkerung stellen und unter der Arabisierung in ihrer Stellung Unterdrückung erfahren mussten, schreitet voran.
Nach der offiziellen Anerkennung ihrer Sprache als Amtssprache sowie der Einführung der Schrift in den Schulunterricht bestätigte der König und nun auch die Regierung das Neujahrsfest als offiziellen Feiertag.

Doch noch immer gibt es Symbole des Landes und des Staates, die Räume zur Einbindung haben. Der Verband zur Förderung der Amazigh – Sprache (Tamazigh) (lÀssociation de la langue Amazighe AMA) hat nun erneut eine bekannte Forderung an die marokkanische Zentralbank gerichtet, nämlich Symbole und Schriftzeichen der Amazigh unter anderem auf Banknoten und Münzen zu platzieren.

Keine neue Forderung.

Es ist nicht die erste Forderung, Schriftzeichen des Amazigh – Alphabets, die sog. Tifinagh – Zeichen, auf den marokkanischen Banknoten mitabzudrucken. Bereits vor einigen Jahren und im Kontext der Verfassungsreform aus dem Jahr 2011 gab es eine entsprechende Anfrage an die marokkanische Regierung und an die marokkanische Zentralbank, Bank Al Maghrib.

Damals wurde dies nicht abgelehnt, sondern eine mögliche Umsetzung auf den Banknoten und Münzen des Landes vertagt, bis die „Formalisierung“ des Tamazigh beendet worden sei. Nachdem nun eine einheitliche und formalisierte Sprache als Amtssprache gilt und auch Einzug in das Bildungswesen gefunden hat, erinnert man die Zentralbank an die damalige Absprache.

Fehlende Umsetzung ein Verstoß gegen die Verfassung.

Die fehlende Umsetzung wird deutlich kritisiert. So ist, laut dem Nachrichtenmagazin Telquel, Rachid Raha, Vorsitzender der AMA, der Auffassung, dass die „Weigerung“, diese Sprache auf Banknoten und Münzen zu integrieren, ein Verstoß gegen die Verfassung und das entsprechende Organgesetz darstellt. Der Paragraf des entsprechenden Organgesetzes sei nach seiner Auffassung eindeutig. „Die Angaben auf Münzen und Banknoten, Briefmarken und Siegeln öffentlicher Verwaltungen müssen in Amazigh-Sprache neben der Sprache Arabisch angebracht sein.“

Verband fordert Umsetzung des Gesetzes

In einem Brief habe, nach Angaben von telquel, Rachid Raha dem Wali / Gouverneur der Zentralbank, Abdellatif Jouahri, Nachlässigkeit vorgeworfen und dazu aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Amazigh-Sprache auf Münzen und Banknoten sowie auf allen Beschilderungen der Bank, sei es auf Schildern, Plakaten, Hinweisen und an den Fassaden der Filialen einzusetzen.

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