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Marokko – Regierung und Landwirte beraten über Wassermangel und „Generation Green“ – Plan.

Die Landwirtschaft komme unter starkem Druck.

Vertreter der Landwirtschaft und Regierungschef kommen zu Gesprächen zusammen. Landwirte stellen Forderungen an die Regierung.

Rabat – Regierungschef Aziz Akhannouch hat sich am vergangenen Freitag (7. April 2023) in der marokkanischen Hauptstadt Rabat mit Vertretern der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette getroffen. Die Landwirte und Produzenten von Lebensmitteln nutzten die Gelegenheit, um Regierungschef Akhannouch ihre Anliegen vorzutragen.

Bei den Gesprächen war nicht nur der Regierungschef anwesend, auch Nadia Fettah, Ministerin für Wirtschaft und Finanzen, Mohammed Sadiki, Minister für Landwirtschaft, Seefischerei, Wasser und Forstwirtschaft, und Fouzi Lekjaa, stellvertretender Minister für Wirtschaft, Finanzen und Haushalt, gaben einen Überblick über die Zahlen. Darüber hinaus richtete die Regierung Akhannouch während des Treffens einige Botschaften an die Vertreter des Agrarsektors.

Die Landwirtschaft war vertreten durch den Präsidenten des marokkanischen Verbandes für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (COMADER), des marokkanischen Verbandes für die Produktion und den Export von Obst und Gemüse (FIFEL) sowie die Präsidenten der Landwirtschaftskammern.

Das Treffen fand zu einer Zeit statt, in der Marokko im Februar dieses Jahres eine Rekordinflation von 10,1 % zu verzeichnen hatte, bei Lebensmitteln sogar bis zu 20 %. Dies sei der höchste Stand seit 1991, als die Inflation 7,99 % betrug.

Großes Angebot zu niedrigen Preisen

„Bei diesem Treffen wurde im Rahmen der „Green Generation“ Strategie diskutiert, wie die Produktionsketten an die anstehenden Probleme angepasst werden können. Zu diesen Problemen gehören steigende Inputpreise (Investitionsgüter und Produkte), Trockenheit, die Folgen der Covid 19-Pandemie und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Es sei auch nach Möglichkeiten gesucht worden, die Preise für Agrarrohstoffe zu senken und das Angebot nachhaltig zu erhöhen”, heißt es im Abschlusskommuniqué.

Der Regierungschef erinnerte an den Kontrollmechanismus, den seine Regierung für einen ausgewogenen Handel mit Agrarprodukten eingerichtet habe. Er forderte die Expertinnen und Experten auf, „die kontinuierliche Versorgung des nationalen Marktes zu gewährleisten und das Gleichgewicht in den Produktionsketten zu erhalten”. Dies würde ein reichliches Angebot zu vernünftigen Preisen garantieren und die Auswirkungen der Preiserhöhungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher mildern.

Ein weiteres Thema, das in den Diskussionen immer wieder zur Sprache kam, war die Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Die jüngsten Zahlen des Landwirtschaftsministeriums zeigen, dass nur 4 Millionen Hektar mit Getreide bepflanzt wurden, da es in den letzten Monaten in Marokko sehr wenig geregnet habe. Die Bank Al Maghrib prognostiziere für 2023 ein BIP-Wachstum von 2,6 Prozent, was zwei Prozentpunkte unter der HCP-Prognose liege, da die Wirtschaft des Landes sehr fragil sei, nicht zuletzt abhängig von der Leistung der Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft komme unter starkem Druck.

Die Regierung betone in ihrer Pressemitteilung die Bedeutung eines effizienteren Wassermanagements und suche nach innovativen Lösungen in diesem Bereich.

Um dem sog. Wasserstress zu begegnen, arbeite die Regierung an der Beschleunigung von Projekten zur Wasserentsalzung. Die Auswirkungen des Wasserstresses auf die Landwirtschaft belaufen sich auf 15 Prozent des BIP und bleiben die größte interne Herausforderung für das Königreich.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die Ölpreisschwankungen seien externe Faktoren, die sich auf die marokkanische Wirtschaft auswirken.

Exporteure legen Forderungskatalog vor.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Sorgen der Obst- und Gemüseexporteure. Die Fédération Interprofessionnelle Marocaine de Production et d’Exportation des Fruits et Légumes (FIFEL) hatte einen Forderungskatalog vorgelegt. Vorausgegangen war ein Brief, den die Verbände der Obst- und Gemüseexporteure am 31. März 2023 an den Regierungschef gerichtet hatten.

Darin warnten sie vor einer weiteren Verschlechterung der Situation, da der Ramadan zunehmend in die kalte Jahreszeit falle, in der das Angebot an runden Tomaten geringer sei. Sie begründeten ihre Besorgnis über die Verschlechterung ihrer Lage mit der Erhöhung der Produktionsabgaben, dem Rückgang der Erträge und der Verringerung der Anbauflächen für bestimmte Kulturen, wie Tomaten.

Bei dem Treffen wurden die Produktions- und Vermarktungsbedingungen für Obst und Gemüse im Königreich erörtert. Außerdem wurden die Entwicklungsperspektiven des Sektors, die Mittel zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Landwirte und die Wege zur Überwindung der bestehenden Schwierigkeiten erörtert, heißt es in der Erklärung der Regierung.

Der Regierungschef betonte in seiner Rede vor den Präsidenten der Landwirtschaftskammern, dass die Agrarstrategie „Generation Green” Teil des Projekts zur Verallgemeinerung des Sozialschutzes sei. Die Regierung versicherte, dass sie „dem menschlichen Element große Bedeutung beimisst, um eine landwirtschaftliche Mittelschicht zu fördern und zur Verbesserung der Lebensbedingungen bzw. der Stabilität der ländlichen Bevölkerung beizutragen”.

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