Gerade für die Jüngsten soll nach dem schweren Erdbeben im Atlasgebirge eine Alltagsroutine geschaffen werden.
Marrakech – Nach dem Erdbeben, das am 8. September 2023 mehrere marokkanische Provinzen nahe Marrakech erschütterte, gehen die Rettungs- und inzwischen mehrheitlich Bergungsarbeiten weiter.
Während sich die Helfer und staatlichen Stellen, gerade zu den weit abgelegenen Dörfern und Ortschaften, oft noch immer erst die Wege und Straßen freiräumen müssen, wächst das Augenmerk auf die jüngsten Betroffenen, die Kinder und Jugendlichen.
Nun errichtet man neben provisorischen Unterkünften auch erste Zelte, die als Klassenzimmer genutzt werden sollen.
Trotz der katastrophalen Bedingungen, die durch das schreckliche Erdbeben entstanden sind, will die Regierung mit dieser Aktion den überlebenden Kindern ermöglichen, ihre Ausbildung fortzusetzen. Aber es geht sicherlich auch darum, den teils traumatisierten Kindern eine Alltagsroutine und eine Gemeinschaft unter Gleichaltrigen anzubieten.
Das Ministerium für Erziehung, Vorschulerziehung und Sport teilte am vergangenen Sonntag (10. September 2023) zunächst mit, dass der Unterricht in den vom Erdbeben am stärksten betroffenen ländlichen Gemeinden und in den Douars (Dörfern) ab Montag, den 11. September 2023, ausgesetzt wird. In den anderen Regionen fand der Unterricht aber wie gewohnt statt.
In den am stärksten betroffenen ländlichen Gemeinden und Douars der Provinzen Al Haouz, Chichaoua und Taroudant (nach der letzten Zählung insgesamt 42 Gemeinden) wird jetzt nach einer geeigneten lokalen Infrastruktur gesucht, um die Kontinuität des Unterrichts zu gewährleisten, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. In einem ersten Schritt sollen dafür Großzelte nahe den Notunterkünften und soweit möglich in den betroffenen Ortschaften errichtet werden, wenn die Schulgebäude nicht mehr genutzt werden können.
