Lebensmittel um bis zu 18,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum teurer geworden.
Rabat – Die Hohe Kommission für Planung HCP hat vor wenigen Tagen die aktuellen Daten zur Preisentwicklung im ersten Quartal 2023 bekanntgegeben. Die Preise steigen auf relativ hohem Niveau weiter. So mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher in Marokko durchschnittlich ca. 9,4% mehr ausgeben, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2022. In Q4 2022 zu Q4 2021 lag der Anstieg des sog. Verbraucherpreisindex VPI bei 8,3%.
Vor allem Lebensmittel sind im Vergleich deutlich teurer geworden. Laut HCP haben man bei Lebensmittel einen historischen Anstieg des VPI von 18,2% festgestellt. Bei den Non-Food-Produkten stiegen die Preise im gleichen Zeitraum um ca. 3,5%.
Dürre und höhere Kosten bei der Produktion von Lebensmitteln
Laut der HCP sei der Anstieg der Inflation, insbesondere bei Lebensmitteln, auf „das Niederschlagsdefizit und die Erhöhung der Produktionskosten (Saatgut, Futtermittel, …)“ zurückzuführen.
Die Inflation sei aber, wenn auch im geringeren Umfang, durch Preissteigerungen bei Dienstleistungen, hier vor allem bei Hotelübernachtungen und Restaurant, von ca. 2,1%, nach ca. 1,9% im 4. Quartal 2022 beeinflusst.
Die Inflation bei Energie und Treibstoffen hat sich etwas verlangsamt und betrage laut HCP in Q1 2023 7,8% anstatt 14% im Quartal zuvor (Q4 2022). Hier würde man von sinkenden Preisen auf den Weltmärkten profitieren.
Kerninflation steigt weiter deutlich an.
Betrachtet man laut HCP die sog. Kerninflation, die Produkte bzw. Preise mit staatlichem Eingriff und hohen Volatilität (Schwankungsbreite) unberücksichtigt lässt, dann stellt man einen weiteren deutlichen Aufwärtstrend fest. Im ersten Quartal 2023 lag die Kerninflation bei 8,4%, nach 7,6% im Vorquartal und 3,5% im Vergleichsquartal 2022. Diese sei hauptsächlich getrieben durch die anhaltenden Preisabstiege bei Lebensmitteln, die 70% der Anstiege ausmachen würden.
