Hochrangige Parteifunktionäre der islam-konservativen Ennahda-Partei erneut verhaftet.
Tunis – Der Sicherheitsapparat und vermutlich auch der Präsident in Tunesien geht weiter gegen hochrangige Parteimitglieder oder Parteifunktionären der islam-konservativen Ennahda – Partei vor.
Die Partei, die der Muslimbruderschaft nahesteht und wohl die größte Opposition im Land darstellt, bestätigt neue Verhaftungen in ihren Reihen.
In einer Erklärung, die von den Medien zitiert wurde, verurteilte die Partei die Verhaftung ihres amtierenden Vorsitzenden Mondher Ouinissi und des Vorsitzenden des Schura-Rates, Abdelkrim Harouni.
Am vergangenen Dienstag sei der ehemalige tunesische Regierungschef und frühere Generalsekretär der Bewegung, Hamadi Jebali, nach der Durchsuchung seines Hauses in Sousse (Ost) durch Beamte, die mutmaßlich auch sein Mobiltelefon und seinen Computer beschlagnahmten, festgenommen worden.
Laut Rechtsanwalt Samir Dilou wurde Hamadi Jebali, der nach seiner Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, zu den Ernennungen und Einstellungen während seiner Zeit als Regierungschef befragt.
Im Mai dieses Jahres wurde der Vorsitzende der islamistischen Partei „Ennahdha”, Rached Ghannouchi, von einem auf Terrorismusfälle spezialisierten Gericht in Tunis zu einem Jahr Haft verurteilt.
Regierung unter Präsident Saied Kais geht gegen Gegner vor.
Anfang Februar kam es in Tunesien zu einer Reihe von Verhaftungen von Politikern, Oppositionspolitikern, Aktivisten der Zivilgesellschaft, Medienvertretern und Gewerkschaftern, was bei mehreren Menschenrechtsorganisationen eine Welle der Entrüstung auslöste.
Diese Verhaftungen, die auf lokaler und internationaler Ebene angeprangert wurden, richteten sich gegen führende Politiker der Nationalen Rettungsfront und ihrer wichtigsten Komponente, der Ennahdha-Bewegung.
Tunesien – Ennahdha – Anführer Ghannouchi zur Haftstrafe verurteilt.
