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Marokko – Erste Gaslieferungen über Spanien – RWE soll LNG-Lieferungen an Marokko vorbereiten.

Marokko weicht nach Export - Stopp durch Algerien auf LNG vom Weltmarkt aus.

Deutscher Energiekonzern RWE soll auf Genehmigungen warten, um über die Maghreb-Europa-Pipeline LNG an Marokko zu liefern. Erste Gaslieferungen über Maghreb-Europa-Pipeline von Spanien aus erfolgt.

Essen / Madrid / Rabat – Der deutsche Energieversorger RWE treffe Vorbereitungen, um nach der Wiederinbetriebnahme der Maghreb-Europa-Pipeline (GME) mit dem Gasexport von Spanien nach Marokko zu beginnen. Dies berichtet das Fachportal Energy Intelligence.

Auf Nachfrage der Maghreb-Post bei RWE mit Hauptsitz in Essen, wollte man den Vorgang weder bestätigen noch anderweitig kommentieren. In der schriftlichen Antwort an Maghreb-Post heißt es: „Leider kann ich Ihnen hier nicht mit Informationen weiterhelfen, da wir bezüglich unserer Kunden und Handelsverträge üblicherweise Vertraulichkeitsklauseln unterliegen. Daher können wir solche Anfragen generell nicht kommentieren.“

Auch wenn die genauen Einzelheiten nicht bekannt sind, dürfte der deutsche Versorger RWE hauptsächlich, sofern beteiligt, aus seinem Bestand LNG (verflüssigtes Gas) nach Spanien liefern und die Ware nach der Regasifizierung nach Marokko weiterleiten.

Erste Gasmengen bereist von Spanien nach Marokko geleitet.

Die Maghreb-Europa-Pipeline, die von Algerien über Marokko nach Südspanien führt, war seit November 2021 stillgelegt, als Algerien die Gaslieferungen nach Marokko einstellte und die Durchflüsse nach Spanien und Portugal stoppte, nachdem der Transitvertrag mit dem Nachbarland nicht verlängert worden war. Dies war eine Reaktion Algeriens auf die zunehmenden Spannungen mit Marokko und dem Wunsch Rabats, die Konditionen neu auszuhandeln, nach dem die Pipeline vollständig in marokkanisches Eigentum überging.

Spanien und Marokko haben sich jedoch darauf geeinigt, die Pipeline in umgekehrter Richtung (von Spanien nach Marokko) zu nutzen, wodurch Marokko Zugang zum größten europäischen LNG-Markt erhalten hat.

Nach Angaben des spanischen Netzbetreibers Enagas wurde die Maghreb-Europa-Gaspipeline mit einer Kapazität von 13 Milliarden Kubikmetern pro Jahr am vergangenen Dienstag, den 28. Juni 2022, wieder in Betrieb genommen. Nun liefert Spanien Gas nach Marokko. Inwieweit RWE bereits in die Vorbereitungen und Planungen eingebunden ist oder war, bleibt unklar.

Obwohl die exportierten Mengen zunächst gering wären, zeigen, laut Energy Intelligence, Echtzeitdaten von Enagas, dass die Durchflussraten bereits am frühen Mittwochnachmittag auf über 200.000 Kubikmeter pro Stunde angestiegen ist. Theoretischen wären 1.48 Mio. Kubikmeter Gas pro Stunde möglich.

Marokko weicht nach Export – Stopp durch Algerien auf LNG vom Weltmarkt aus.

Ähnlich wie fast alle EU-Staaten, die von Russland beliefert werden und die sich von russischem Gas unabhängiger machen möchten, agiert auch Marokko auf dem weltweiten Markt für das inzwischen sehr teure Gas. Spanien, dass sich nach der Annäherung an Marokko in einem diplomatischen Konflikt mit Algerien befindet und sich Sorgen über zukünftige Lieferungen machen muss, reagierte auf entsprechende Drohungen aus Algier, den Gashahn abzustellen, sofern algerischen Gas über Spanien nach Marokko gelangt, mit einer klaren Zusicherung. Spanien würde sicherstellen, dass dies nicht geschieht.

Das nordafrikanische Königreich Marokko nutzt in erster Linie die LNG-Infrastruktur in Spanien, um eingekauftes verflüssigtes Gas entladen und nach Marokko transportieren zu können.

Marokko plant den Bau einer eigenen LNG-Importinfrastruktur, um die algerischen Lieferungen zu ersetzen, zugleich treibt man die Erschließung eigenen Gasreserven und den Bau einer über 6.000 km langen Pipeline von Nigeria entlang der westafrikanischen Atlantikküste voran. Aber in der Zwischenzeit will das Land LNG-Ladungen auf dem Weltmarkt kaufen, sie in Spanien entladen und die Mengen über die Maghreb-Europa-Pipeline in sein Hoheitsgebiet leiten.

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